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 275 Jahre Staatsoper Unter den Linden, Berlin

Nach 7 Jahren Sanierung des Opernhauses hatten wir die Ehre für die offizielle Wiedereröffnung am 3.Oktober 2017 ein Projektionsmapping zu erstellen. Schon beim ersten Termin in Berlin wurde uns die Tragweite dieser einzigartigen Möglichkeit bewußt.

3D Modell

Grundlage für alle Animationen hätte ein 3D Scan der Fassade sein können. Doch noch war diese nahezu komplett eingerüstet, was es nötig machte, nach Plänen der Architekten und anhand von Fotos die 95 Meter lange Fassade virtuell exakt nachzubilden. 

Vorbereitung der Story

Der Bogen spannte sich von der Idee König Friedrichs II., am neuen Forum Fridericianum ein Opernhaus zu errichten, über exemplarische historische Wegmarken wie die Umbauten im 19. und frühen 20. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Dabei wurden sowohl Zerstörungen des Baues durch Brand und Kriegseinwirkungen dargestellt als auch die Wiederaufbauten und Modernisierungen, die ihr vorerst letztes Kapitel mit der Wiederöffnung fanden.

Überwältigt von der langen Historie erarbeiteten wir uns zunächst die Baugeschichte des Gebäudes selbst, das mehrere Umbauten in seiner Geschichte erlebt hat, um diese im weiteren Verlauf der Recherche mit politischen Umwälzungen und stilbildenden Epochen der letzten 300 Jahre im Storyboard zu verzahnen. Ebenso mußten die wichtigsten Ereignisse in die Projektion einfließen, so brannte die Oper 1843 komplett nieder, wurde nachträglich mit Feuertreppen versehen und veränderte so mehrfach ihr Aussehen. Auch der Bau der Ober-sowie Untermaschinerie und der Weltbekannte sog. "Schinkelhimmel" sollten in der Show visuell zitiert werden. Zwei Weltkriege, die DDR und die Jahre im Schillertheater waren ebenfalls auf der Wunschliste der Opernleitung. Eine klare Linie hatten wir auch mit Hilfe der großartige Musik und in Zusammenarbeit mit dem Operndramaturgen Dr. Detlef Giese bald gefunden.

Greenscreen

Die Idee, die Protagonisten der Opern selbst auf der Fassade erscheinen zu lassen, brachte uns schließlich mit den Komparsen der Staatsoper und den originalen Kostümen ins Studio nach Berlin. Dort drehten wir zwei Tage jene Szenen, die später in die Animationen montiert werden sollten. Die Vorgabe war, dass sich die Figuren ganz natürlich mit der Fassade verbinden, mit ihr in Teilen interagieren und verschiedene Ereignisse der Animation auslösen. 

Sounddesign

Ein Mapping kann toll aussehen, aber raffiniert wird es mit dem richtigen Mix von Sound und Bild. Unser Sounddesigner Andreas Usenbenz hatte in diesem Fall die sehr dankbare Aufgabe, zur tollen Opernmusik, den Animationen über einen ganz speziellen Soundmix noch mehr leben einzuhauchen. Teilweise wurden von ihm ganz neue Sounds kreiert um z.B. eine dem Publikum entgegenwachsende Brücke auch akustisch erfahrbar zu machen.

Herausforderung

Eine der größten Herausforderungen dieser Produktion war neben knapper Zeit und der Fülle an historischem Hintergrund auch, die Balance herzustellen zwischen dem Bedürfis eine Show mit genügend Impact für die Zuschauer zu präsentieren und auf der anderen Seite historische Richtigkeit zu erlangen. 

 Hier gehts direkt zum "Making Off" und zu "Behind the Scenes"

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